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15 Kilometer südlich der Kreisstadt Würzburg an der Bahnstrecke Stuttgart-Würzburg gelegen, umfasst die Gemarkung 525 Hektar ertragreichen Ackerlandes, das vorwiegend für Zuckerrüben- und Weizenanbau genutzt wird. Der östliche Teil der Gemarkung gehört landschaftlich bereits zum Ochsenfurter Gau.

Neben seiner beherrschenden landschaftlichen Lage hat Geroldshausen auch eine bewegte geschichtliche Vergangenheit. Das milde Klima und der fruchtbare Boden waren die Ursachen früher Ansiedlung von Menschen in unserer Gegend. Schon seit der jüngeren Steinzeit kann eine Besiedelung durch die zahlreichen Gräberfunde nachgewiesen werden. In vorgeschichtlicher Zeit wohnten hier die Kelten. Im ersten Jahrhundert vor Christus traten dann die Germanen auf. Seit dem 6. Jahrhundert strömten insbesondere die Franken ein und prägten in der Folgezeit das Land.

Für das mainfränkische Land unterscheidet man drei Siedlungsabschnitte:

  • Frühgermanische Zeit bis zum Sieg der Franken über Thüringen im Jahre 531
  • Im wesentlichen die fränkische Kolonisation von 531 bis 700
    Ortsnamen dieser Zeit werden vielfach mit Personennamen verbunden wie Gerold, Unger, Albert usw; hier handelt es sich auch um Endungen wie z. B. –heim, -hausen, -dorf, -statt, -feld.
  • Hauptsächlich kirchliche und grundherrliche Gründungen

Aufgrund dieser Ortsnamensdeutung gehört Geroldshausen sicher zum zweiten Siedlungsabschnitt. Die erste urkundliche Erwähnung finden wir in den Hohenlohischen Urkunden aus dem Jahre 1252. Unser Ortsname machte im Lauf der Zeit verschiedene Veränderungen durch:

1252 Geroltshusen 1324 Gerolzhausen
1271 Geroldisusa 1329 Gerhusa
1308 Villa Geroldeshusen 1475 Geroltzhausen
1318 Geroltshusen   und schließlich Geroldshausen

Am 22. Juli 1345 wurde ein Vertrag zwischen Kraft von Hohenlohe und dem Bischof von Würzburg (Otto von Wolffskeel) abgeschlossen. Laut diesem Vertrag wurde Geroldshausen dem Halsgericht Albertshausen zugeteilt. Dieser Vertrag bezog sich nur auf Gewalt und Recht, die nun von an die Wolffskeel auch auf Geroldshausen ausübten. Besitzungen hatten sie wenige, auch besaßen sie den „Zehnt“ nur über einige Grundstücke. Das Bürgerspital dagegen besaß zwei große Güter, die erst 1836 verkauft wurden. Dieses Spital hatte auch den größten Teil des „Zehntes“, der in der Zehntscheune, die heute noch am westlichen Ortsausgang steht, umgeschlagen

Geschichtliche Bedeutung erlangte unsere Gemeinde, als 1525 die „Schwarze Schar Florian Geyers“ auf dem Rückzug von dem Schwäbischen Bund im Bauernkrieg letzte Kämpfe gegen die bischöflichen und ritterlichen Verfolger ausfocht. Im 15. Jahrhundert war Geroldshausen noch katholisch (Pfarrei Kirchheim). 100 Jahre später setzen die Herren von Wolffskeel einen evangelischen Pfarrer in Uengershausen ein und somit wurde Geroldshausen, das zu dieser Pfarrei gehörte ebenfalls evangelisch.
1590 wurde in Geroldshausen die evangelische Kirche gebaut, die 1732 vergrößert wurde. Bis zur Aufhebung der Reichsritterschaft 1803 gehörte unsere Gemeinde der Familie der Wolffskeel in Rottenbauer.

Mag die Geschichte Geroldshausens urkundlich ziemlich im Dunkeln liegen, so gaben doch Funde aus der jüngeren Steinzeit, ein bandkeramisches Flachgrab und ein bronzezeitliches Hügelgrab, unserer Zeit ein vorgeschichtlichen Bild von kostbarem Wert.

 

In der Zwischenzeit hat sich Geroldshausen zu einem attraktiven Wohnstandort entwickelt. Nach der Gebietsreform 1978 konnte unsere Gemeinde ihre Selbstständigkeit behalten. Zusammen mit dem Ortsteil Moos leben nun nahezu 1300 Mitbürger in unserer Gemeinde.