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Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ehrt mit dem Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" das bürgerschaftliches Engagement und macht positive Entwicklungen in ländlichen Regionen sichtbar.

Seit 1961 steht der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Seit 1993 werden in dem traditionsreichen Bundeswettbewerb die Teilnehmerdörfer der alten und neuen Bundesländer gemeinsam bewertet. Der Bundesentscheid 2016 wurde erstmals als Teil des neuen "Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung" durchgeführt.

Bei jeder Wettbewerbsrunde spiegelt die Bandbreite der Konzepte und Projektideen in den Dörfern auch die Vielfalt der Herausforderungen in den einzelnen Dörfern wider und zeigt wie vielfältig die wirtschaftliche, soziale und ökologische Dorfentwicklung angegangen wird. weiterlesen

Tobias Busch hat zusammen mit seinen Teamkollegen von Büro3 (Gaukönigshofen) und der Farb-Werkstatt (Würzburg) das Layout des obligatorischen Dorfberichts "Unser Moos: Weil die Menschen den Unterschied machen! erstellt, das seinesgleichen sucht. Der Text beschreibt die Ergebnisse der Vorbereitungstreffen und die Maßnahmen, die zum Teil bereits umgesetzt wurden. Manch ein alteingesessener Mooser, der staunend die eindrucksvollen Fotos betrachtet hat, konnte kaum glauben, dass diese tatsächlich in Moos aufgenommen wurden. Aus der Broschüre wurden fünf Tafeln zu den Themen „Dorf in der Landschaft“,  "Gebäudeentwicklung“, „Wirtschaft“, „Grün im Dorf“ und „Soziales und Kultur“ (angelehnt an die Hinweistafeln der Kulturwege) erstellt. Diese werden an den fünf Stationen des Jury-Rundgangs aufgestellt und verbleiben dort auch nach dem Rundgang. Schon das Titelblatt neben dem Inhaltsverzeichnis und dem Abschnitt "Moos im Wandel: Projekte zum Wettbewerb" kann sich sehen lassen:

Anfang 2024 regten die Bürgerinnen und Bürger zahlreiche Projekte für einen Wettbewerb an. Obwohl seitdem erst wenige Monate vergangen sind, wurden die meisten der Projekte bereits gemeinschaftlich angepackt, einige sind bereits umgesetzt.

  • Umgestaltung des Mooser Dorfplatzes
  • Bilderabend im Bürgerheim
  • Filmabend im Feuerwehr-Vereinsheim
  • Anlegen und Neugestaltung einer Grünfläche „Schönheitsgärtchen“
  • Herrichten des Containerstellplatzes / Stellplatz für den Altglascontainer
  • Verlegen von Röhren für die neue Rutsche am Wasserspielplatz
  • Erneuerung der Weidentipis am Wasserspielplatz
  • Kennzeichnung von Nussbäumen und anderen Obstbäumen als Probierbäume
  • Pflanzen von Nussbäumen am Siebener
  • Wettbewerb „Mooser Gartenpracht“
  • Löschwasser-Rückstaubecken im Moosbach

Seit Monaten herrschte – wie bereits mehrmals berichtet – lebhaftes Treiben in Moos. Denn Moos nahm am bundesweiten Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil.

Nachdem es im Mai von der Jury zum Kreissieger gekürt worden war, erreichte es im Bezirksentscheid nun die Bronzemedaille sowie einen Sonderpreis. Dieser wird vom Bezirksverband für Gartenbau und Landespflege Unterfranken e. V. für den Wettbewerb „Mooser Gartenpracht“ und die vorbildlichen Grüngestaltungsprojekte vergeben. Insgesamt zeigte sich die Bewertungskommission unter der Leitung von Claudia Taeger von der Abteilung Gartenbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg beeindruckt vom beachtlichen Engagement der Bürgerinnen und Bürger aller teilnehmenden Dorfgemeinschaften. Auch Nassach (Landkreis Haßberge), Effeldorf und Wiesenbronn (Landkreis Kitzingen) sowie Westerngrund (Landkreis Aschaffenburg) waren im Rennen. Durch ihre Projekte bereiteten sie sich erfolgreich auf ihre Zukunft im ländlichen Raum vor. Nassach und Wiesenbronn wurden am Freitag als Gewinner bekanntgegeben.

Wie 1. Bürgermeister Gunther Ehrhardt bei der Begrüßung der Jury am Donnerstag betonte, habe die Dorfgemeinschaft mit großem Enthusiasmus an Konzepten für die Weiterentwicklung und Verschönerung ihres Heimatortes gearbeitet. Fachkundige Unterstützung erhielten sie dabei von Jessica Tokarek, Kreisfachberaterin beim Landratsamt Würzburg. In fünf Kleingruppen wurden Ideen und Projekte gesammelt, die sowohl Aspekte aus der Vergangenheit als auch die Gestaltung der Zukunft des Ortes umfassten. Als Ansprechpartner für die Jury hatten sich fünf Personen intensiv auf den Rundgang vorbereitet und haben sämtliche Fragen beantwortet:

  1. Frank Deppisch, 2. Kommandant FF Moos, Bauhof Gemeinde Geroldshausen beim Bereich „Grüngestaltung“
  2. Gunther Ehrhardt, 1. Bürgermeister Gemeinde Geroldshausen beim Bereich „Dorf in der Landschaft“
  3. Marc Huber, Gemeinderat und Jugendbeauftragter beim Bereich „Wirtschaftliche Entwicklung“
  4. Thomas Janu, 1. Vorsitzender Feuerwehrverein Moos e. V. beim Bereich “Kultur und Soziales“
  5. Manuel Schmitt, 2. Bürgermeister Gemeinde Geroldshausen und 1. Kommandant FF Moos beim Bereich „Baugestaltung- und Entwicklung“

Aber auch die zahlreichen Mooser und Mooser standen der Jury bei Fragen zur Verfügung.

Viele Projekte wurden bereits umgesetzt, während andere noch in Bearbeitung sind. Landrat Thomas Eberth kam ebenfalls zur Unterstützung beim Bezirksentscheid: „Die Mooser haben sich mit ihrem enormen Einsatz den ersten Platz verdient!“

Foto: Patty Varasano

Die Mooserinnen und Mooser hatten die wichtigsten Eckdaten des Dorflebens auf Plakatwänden, die demnächst an den Stationen der Jury aufgestellt werden, und in einer Broschüre zusammengestellt. So etwa, dass es in Moos fünf Gewerbebetriebe sowie mehrere Landschaftsbetriebe gibt und dass Moos in die flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen investiert und zudem neues Bauland ausweist.

Stolz präsentierten die Einheimischen ihren Friedhof: „Besonderheit ist die grüne Rasenfläche, auf der die Gräber angelegt sind. Das ist ein charakteristisches Merkmal unserer Gemeinde im Gegensatz zu anderen vollständig gepflasterten Wegen an den meisten Begräbnisstätten“, erklärte 2. Bürgermeister Manuel Schmitt.

„Auch das sogenannte Schönheitsgärtchen haben wir wiederaufleben lassen“, sagte Jessica Tokarek und Frank Deppisch. Darin befindet sich ein alter Pumpbrunnen, außerdem wurde ein Pflanzenbeet angelegt. Eine Sitzbank soll zum Verweilen einladen.

Foto: Patty Varasano

Der Rundgang führte vorbei an dem renommierten und international bekannten Gut Moos, einer modernen Reitanlage, die mit einem Anwesen aus dem 17. Jahrhundert verbunden ist, das nach den Plänen von Balthasar Neumann erbaut wurde. Auch die katholische Filialkirche St. Nikolaus, deren Ursprünge bis in die Romantik zurückreichen, fiel der Jury ins Auge. Nicht weit davon entfernt liegt der Dorfplatz.

Wie der 1. Vorsitzende des Feuerwehrvereins Moos, Thomas Janu, erläuterte, soll dieser neu gestaltet werden. „Eine Besonderheit an Moos ist, dass es der einzige Ort im Großraum Würzburg ist, der einen Altort ohne Durchgangsstraße besitzt“, erklärte er der Jury weiter.

Das an den Dorfplatz angrenzende Feuerwehrgerätehaus war in Eigenregie renoviert und modernisiert worden. Es wurde mit dem Wappen der Mooser Feuerwehr versehen und dient nun auch als Veranstaltungsort. Lob gab es auch für den Wasserspielplatz, der in den letzten Jahren von der Mooser Elterninitiative errichtet worden war. Kürzlich wurden noch ein großes Holz-Mikado, ein Beach-Volleyballfeld und ein Barfußpfad hinzugefügt. Außerdem soll es neben dem Spielplatz einen neuen Biergarten und auf dem Gelände soll es in Zukunft auch Open-Air-Kino geben.

Foto: Patty Varasano

Besondere Beachtung fanden bei der Jury auch die privaten Gärten. „Aus diesem Grund haben wir die Aktion ,Mooser Gartenpracht‘ mit Unterstützung der Gemeinde Geroldshausen ins Leben gerufen“, erklärte Kreisfachberaterin Jessica Tokarek. Prachtvolle Bäume, besonders ansprechende Gemüsebeete und schön gestaltete Blumenbeete seien ausgezeichnet worden.

In Bezug auf „Das Dorf in der Landschaft“ durfte die Jury vom Siebener Tisch den atemberaubenden Blick auf die Landschaft und den Ort Moos bestaunen. Dieses Projekt sei eines der Mooser Feldgeschworenen gewesen, erfuhr die Jury.

Um die bemerkenswerte Leistung zu würdigen, lud Landrat Thomas Eberth am Wochenende alle Beteiligten aus Moos zu einem Grillfest ein. 1. Bürgermeister Gunther Ehrhardt dankte Landrat Eberth herzlich für die engagierte Unterstützung während des vorausgehenden Rundgangs durch die Mitarbeiter des Landratsamts. Er sprach auch seinen Dank für die tatkräftige Unterstützung von Jessica Tokarek aus und erwähnte die Essens- und Getränkegutscheine, die 2. Bürgermeister Manuel Schmitt an die Helfer verteilte.

Landrat Thomas Eberth betonte in seiner Rede die Bedeutung des Ehrenamts und das außergewöhnliche Engagement der Mooserinnen und Mooser. Sie können mit Recht nicht nur auf den Preis mit dem Sonderpreis stolz sein, sondern besonders auch auf ihre hervorragende Dorfgemeinschaft, die keineswegs selbstverständlich ist.

Als kleine Anerkennung für die Ansprechpartner beim Jury-Rundgang verteilte 1. Bürgermeister Gunther Ehrhardt Gutscheine für einen Erholungstag in der Solymar Therme.

Landrat Thomas Eberth zeichnete auch die Gewinner des Wettbewerbs „Mooser Gartenpracht“ aus.

Foto: Michael Grönert

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war das Johannis-Feuer der Feuerwehrjugend.

Dieser Bericht ist angelehnt an den Artikel von Katja Glatzer; erschienen in der MainPost am 22.06.2024.